„In unserem virtuellen Team gibt es nicht das Maß an Vertrauen, das ich mir wünsche“, diese Aussage höre ich oft, wenn ich mit Menschen arbeite, deren Kollegen nicht ein paar Räume weiter, sondern weit verstreut an anderen Orten sitzen. Studien untermauern, dass der Aufbau von Vertrauen eine verbreitete Herausforderung in dezentralen Teams ist: In einer Befragung von rund 30.000 Mitarbeitern multinationaler Unternehmen (Virtual Teams Survey Report, RW3 2012) gaben 75% an, dass sie es als schwierig empfinden, Vertrauen in virtuellen Teams zu entwickeln.

Vertrauen ist jedoch einer der wichtigen Erfolgshebel für virtuelle Teams. Und ein wichtiger Schlüssel hierfür ist die Kommunikation. In Workshops mache ich mit den  Teilnehmern an dieser Stelle oft eine Momentaufnahme: Wie hoch ist das Vertrauen zwischen den Teammitgliedern aktuell? Und wer kommuniziert wie intensiv mit wem? Fast immer gibt es eine klare Korrelation. Und es werden direkt Anknüpfungspunkte dafür sichtbar, um eine positive Veränderung in Gang zu setzen.

Wir haben es mit einer zirkulären Beziehung zu tun: Gibt es in einem virtuellen Team Probleme, so zeigt sich diese Beziehung häufig als Teufelskreis. Es wird wenig kommuniziert, daher ist das Vertrauen gering. Mangels Vertrauen findet nur ein Mindestmaß an Kommunikation statt. Diesen Kreis gilt es nun gezielt umzudrehen: Mehr persönliche Kommunikation übt einen positiven Einfluss auf das Vertrauen aus, umgekehrt wirkt sich dieses wieder positiv auf die Kommunikation aus.  So dreht sich der Zusammenhang um, aus dem Teufelskreis wird ein positiver, sich selbst verstärkender Kreislauf. Im Englischen lässt sich dies besonders schön formulieren: An die Stelle des „vicious circle“ tritt ein „virtuous circle“.

Remote Teams

Virtuelle Teams und somit auch der Wunsch nach einem Virtual Leadership, das diesen Namen verdient, zählen in internationalen Unternehmen zur Realität. Und sie werden auch für eine wachsende Anzahl von KMUs immer wichtiger. Wie man es im konkreten Fall erreichen kann, dass sich die Leistung eines virtuellen Teams verbessert und gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeiter wächst, darum geht es u. a. in meinen Trainings und Inhouse-Workshops zu diesem Thema.

Drei allgemeine Empfehlungen dazu, wie Sie über die Kommunikation Vertrauen in einem virtuellen Team unterstützen können:

  1. Nutzen Sie nicht nur eMail und Telefon, sondern gezielt auch „reiche“ Kommunikationskanäle (inkl. Videokonferenzen), über die Mimik und Gestik erkennbar sind.
  2. Persönliche Treffen sind wichtig. Speziell ein gemeinsames Kick-off an einem Ort zahlt sich später aus.
  3. Lassen Sie genügend Raum für informelle Kommunikation und überlegen Sie, wie Sie hierfür in einem virtuellen Team gezielt Gelegenheiten schaffen können (Stichworte: virtual lunch, virtual coffee hour).

Wichtig ist außerdem: Vertrauen entsteht nicht auf Knopfdruck, es braucht Zeit zu wachsen. Auf die Umsetzung kommt es an. Bleiben Sie dran, wenn der Erfolg nicht sofort sichtbar ist.

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