Mit Rückschlägen umgehen: Wie Sie ein Scheitern sinnvoll deuten und gestärkt neu entscheiden

Niederlagen tun weh – und können doch ein wertvoller Teil des eigenen Weges sein

Vielleicht stehen Sie gerade vor einer geschlossenen Tür, einem gesperrten Weg. Ein wichtiges Projekt ist gescheitert, auf Ihre Bewerbung auf eine vielversprechende Stelle kam eine Absage, eine Beziehung ist in die Brüche gegangen. Wir alle haben so etwas schon erlebt. Das tut weh. Und dieser Schmerz ist real.

💡Und dennoch kann die Geschichte ganz unterschiedlich weitergehen. Welche Macht ein Rückschlag hat, inwieweit er unser Leben beeinflusst, da haben wir fast immer ein Wörtchen mitzureden!

Niederlage, Scheitern, Versagen, Rückschlag. All diese Begriffe meinen etwas Ähnliches. Mir persönlich gefällt das Wort Rückschlag am besten. Es klingt weniger endgültig, in ihm schwingt für mich schon mit, dass es nach diesem Ereignis – irgendwie – weiter geht. Und oft trifft das am Ende zu!

Als Coach habe ich in über 12 Jahren schon häufig Menschen begleitet, die gerade gescheitert waren. Einige Gedanken dazu, wie wir mit solch einem Rückschlag „gut“ umgehen können, teile ich hier mit Ihnen. Wenn Sie dies lesen, kurz nachdem Sie selbst solch einen massiven Einschnitt erlebt haben: Als Erstes dürfen Sie innehalten. Durchatmen. Spüren. Nochmal kräftig durchatmen.

Und dann möchte ich Sie dazu einladen, die Idee auf sich wirken zu lassen, dass dieser Rückschlag (nur) ein Teil Ihres Weges ist, ein Teil Ihrer Geschichte. Sie können ihn zwar nicht ungeschehen machen, aber Sie können etwas tun, was langfristig vielleicht sogar noch wichtiger ist: ihn für sich persönlich klug interpretieren, möglicherweise daraus lernen und auf dieser Basis eine frische Entscheidung treffen.

Der Wendepunkt nach einer Niederlage:
„You decide about your Story“

„Ich bin gescheitert.“ Das klingt endgültig. Was aber, wenn dieser Rückschlag eben nicht das Ende ist, sondern ein entscheidender Wendepunkt, eine wichtige neue Abbiegung auf Ihrem Weg?

Durch die Deutung des Geschehenen holen wir uns nicht nur Kontrolle zurück, sondern wir können zweierlei beeinflussen:

1. Was es mit uns macht und
2. Was wir daraus machen (können)!

Psychologisch nennt man das Meaning-Making: die Fähigkeit, einer Erfahrung Bedeutung zu geben. Viele kluge Köpfe haben sich mit dieser wunderbaren Möglichkeit beschäftigt. Viktor Frankl schrieb darüber in „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Carol Dweck spricht vom Growth Mindset – der Haltung, dass Rückschläge kein Urteil über uns als Menschen sind, sondern eine Einladung zum Lernen und Wachsen.

Vielleicht haben Sie gedacht: „Ich bin gescheitert.“
Doch was, wenn Sie sagen: „Ich habe etwas versucht – und jetzt weiß ich mehr.“

Sie sind nicht das, was passiert ist. Sie sind vielmehr der Mensch, der entscheidet, wie er es für sich einordnet und wie die Geschichte jetzt weitergeht.

Gibt es etwas, was Sie trotz oder gerade wegen der Niederlage aus diesem Ereignis mitnehmen? Eine neue Idee? Eine Erkenntnis? Oder immerhin eine Option, die Sie schon mal ausschließen können? Wie sagte schon der Erfinder Thomas A. Edison „Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“

Neue Türen öffnen nach dem Scheitern

Vielleicht waren wir gerade noch „auf Autopilot“ unterwegs, doch ein Scheitern oder ein Rückschlag zwingt uns innezuhalten. Bildlich gesprochen sind wir auf unserem Weg mindestens ins Stolpern gekommen, vielleicht liegen wir sogar am Boden. Die Tür, durch die wir gehen wollten, ist verschlossen.

Dies gibt uns die Gelegenheit, in Ruhe zu reflektieren und zu deuten, was passiert ist. Und uns dann mit neuer Klarheit für eine dieser vier Möglichkeiten zu entscheiden:

🚪 1. Nochmal dieselbe Tür öffnen

Manchmal kommt man zu dem Schluss: Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Oder ich hatte schlicht Pech. Dann lohnt es sich, es einfach nochmal zu versuchen.

💪 2. Sich stärken und dann zurückkehren

Womöglich wird einem auch klar: So konnte das gar nicht klappen oder ich habe es mir zumindest unnötig schwer gemacht. Schade, aber diese Lektion galt es also zu lernen.

Mit mehr Ressourcen, mehr Wissen, vielleicht Unterstützung oder einfach mehr Selbstfürsorge und neuer Energie wird es leichter – und so könnte es beim nächsten Versuch klappen! Dann lohnt es sich, sich erst einmal genau darum zu kümmern, und danach unter neuen Voraussetzungen den Türgriff zu betätigen.

🔄 3. Eine neue Tür wählen

Vielleicht spürt man aber auch: Der alte Weg passt nicht mehr. Oder vielleicht hat er noch nie so richtig gepasst?! Eine neue Tür ruft – vielleicht ganz in der Nähe, womöglich aber auch weiter weg.

Irgendwann in der Zukunft wird man sich sagen: Wie gut, dass die andere Tür versperrt war, dass das andere damals nicht oder nicht mehr geklappt hat. Das war wirklich unschön, aber ohne diese Niederlage hätte ich niemals innegehalten und mir diese neue Tür gesucht …

🕯️ 4. Vor der Tür liegenbleiben

Manchmal geht einfach nichts mehr. Das ist menschlich. Dann ist genau das richtig: Einen Moment liegenbleiben – aber nicht für immer. Stillstand kann ein Ort der Sammlung und Reflexion sein, bevor Bewegung wieder möglich wird.

Eine unbequeme Wahrheit: Manche Rückschläge haben schlicht keine tiefere äußere Bedeutung – und es ist wichtig, manchmal sogar erleichternd, das zu erkennen und auszuhalten. Nicht alles lässt sich in ein „Aha-Moment“-Narrativ pressen, und manches scheitert trotz richtiger Entscheidungen oder durch Umstände außerhalb unserer Kontrolle. Hilfreich ist dann oft, den Schmerz anzuerkennen, ohne ihn sofort zu bewerten Etwas später kann dann Raum entstehen, um zu fragen, ob sich aus der Erfahrung trotzdem etwas mitnehmen lässt – oder dieses Mal eben nicht.

Fazit: Die Kunst des Weitergehens

Ein Rückschlag, eine Niederlage oder ein Versagen ist kein Urteil über uns – sondern ein Feedback, oftmals eine (ungebetene) Gelegenheit zum Lernen und dafür, die Weichen neu zu stellen. Diese Erlebnisse zeigen uns, was nicht oder nicht mehr funktioniert und wo Entwicklungspotenzial liegt. Sie gehören zum Menschsein und zu unserem Leben dazu.

Die Resilienzforschung zeigt: Wer es schafft, Selbstmitgefühl mit Lernen zu verbinden, gewinnt an innerer Stärke. Sinnvoll ist in vielen Fällen also nicht, unbedacht einfach weiterzumachen, sondern innezuhalten und sich zu fragen:

Wie möchte ich das, was ich als Niederlage, als Versagen, Scheitern oder Rückschlag erlebt habe, für mich deuten?

1. Wie möchte ich das, was ich als Niederlage, als Versagen, Scheitern oder Rückschlag erlebt habe, ab jetzt für mich deuten?

2. Wie ordne ich es in meine Geschichte ein? Was habe ich gelernt? Im Außen oder auch in meinem Innern?

3. Was brauche ich jetzt, um klar zu sehen und für mich eine gute Entscheidung zu treffen?

Ahnen Sie, was das Gute an diesen Fragen ist? Sie lenken unsere Aufmerksamkeit weg vom Problem hin zu uns und unserer Selbstwirksamkeit. Dadurch fühlen wir uns gestärkt und gewinnen unsere Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zurück.

💡Wir können nicht immer bestimmen, was geschieht. Aber wir können immer entscheiden, welche Bedeutung wir dem Geschehenen geben.

Scheitern ist kein Urteil, sondern eine Einladung, ein neues Kapitel Ihrer Geschichte zu schreiben.

Rückschläge sind Teil jedes echten Wachstumsprozesses. Ob privat oder beruflich – entscheidend ist, wie Sie die Erfahrung deuten: You decide about your Story.

Wünschen Sie sich Unterstützung?

Haben Sie persönlich gerade einen heftigen Rückschlag erlebt, eine herbe Niederlage oder ein Scheitern?

Oft ist es allein nicht einfach, die Gedanken zu sortieren, das Geschehene zu deuten und für sich einzuordnen, um so eine Basis für eine gute Entscheidung nach vorn zu finden. 

Gern begleite ich Sie dabei. 

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, ob und auf welche Weise ich Sie unterstützen kann!

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2025-11-15T12:04:06+00:0015. November 2025|

Warum schwere Entscheidungen (manchmal) sehr wertvoll für uns sind

„Ich liebe schwere Entscheidungen!“

… wenn ich das behaupte, ernte ich oft ungläubige Blicke. Aber es stimmt:  Der Coach in mir schätzt schwere Entscheidungen. Zugegeben, es kommen auch viele Menschen zu mir, weil sie den Eindruck haben „Ich kann mich nicht entscheiden.“ Aber das ist nicht der springende Punkt. Was ich an herausfordernden, subjektiv schwierigen Entscheidungen liebe, ist etwas anderes: Wenn wir uns diesen Entscheidungssituationen tatsächlich stellen, erwartet uns ein intensiver, aber oft auch unglaublich spannender und erkenntnisreicher Prozess. Wir können dabei ganz viel über uns persönlich lernen, über unsere Werte, Bedürfnisse und Motive. Reflektieren wir in Ruhe und entscheiden mit Bedacht, dann wissen wir hinterher ein Stück mehr darüber, wer wir sind. Aber der Reihe nach …

Entscheidungen fällen wir jeden Tag in großer Zahl, viele davon spontan und ohne groß nachzudenken (Stecke ich den Regenschirm ein? Erledige ich erst A oder B?). Das heißt, wir alle können uns entscheiden. Und dennoch gibt es bestimmte Fälle, da fällt es uns extrem schwer, erscheint vielleicht sogar unmöglich: Man grübelt ewig hin und her, die Gedanken kreisen, man weiß schlicht nicht, was man machen soll. Das kostet sehr viel Kraft und kann persönlich sehr belastend sein. Um diese Art „schwere Entscheidungen“ geht es mir hier. Und ja, auch sie können am Ende sehr wertvoll sein, auch wenn sich der Weg dorthin häufig steinig ist und teils furchtbar anfühlen kann.

So unterschiedlich sie im Einzelfall sind, was diese Entscheidungssituationen verbindet, ist, dass es sich subjektiv meist um Weichenstellungen handelt. Man steht bildlich gesprochen an einer Weggabelung und je nachdem, wie man die Weichen stellt, welche Abbiegung man nimmt, wird das eigene Leben – gravierend oder auch nur ein kleines bisschen – anders verlaufen. Daher haben wir vor dieser schweren Entscheidung Respekt, treffen anders als bei den banalen Beispielen oben keinen spontanen Entschluss. Und das ist gut so.

Schwierig wird die Situation in drei Fällen. Lassen Sie uns die der Reihe nach anschauen.

1. Entscheidung zwischen Pest und Cholera

Man sieht nur schlechte Alternativen, es scheint keine „gute“ oder auch nur „brauchbare“ Option zu geben. Dann ist es total richtig, inne zu halten. Die gute Lösung, für die man sich entscheiden wird, ist noch nicht sichtbar. Die Herausforderung besteht also darin, das Richtige zu unternehmen, um sie zu finden!

Hier gilt es, sich Zeit zu nehmen und in Ruhe zu reflektieren. Häufig hilft es, sich dafür mit einem anderen, wohlwollenden Menschen zusammenzusetzen. Das kann ein Freund, der Partner, ein Familienmitglied oder guter Bekannter sein – oder in schwierigen Fällen auch ein Coach.

2. Innerer Konflikt

Man fühlt sich innerlich zerrissen zwischen mehreren Alternativen. Sie sind einfach sehr unterschiedlich, ein Teil in uns will A, einen anderen zieht es zu B und ein dritter sieht in C die beste Lösung. Diese Fälle sehe ich im Coaching besonders häufig. Es gilt dann, diesen inneren Konflikt „aufzudröseln“ und die dahinterstehenden eigenen Bedürfnisse zu verstehen. Nur so kann man ihn lösen – in schwierigen, komplexen Fällen am besten mit externer Unterstützung.

Zeigt sich bei meinen Klienten ein solch innerer Konflikt, dann arbeite ich häufig mit dem „Inneren Team“ (Friedemann Schulz von Thun), verwandt ist auch die Methode des „Voice Dialogue“ (Hal und Sidra Stone). Schrittweise wird dann hier im Coaching für uns beide – meinen Coachee und mich als Coach – sichtbar, welche „inneren Teammitglieder“ sich von der schweren Entscheidung betroffen fühlen. Achtung, hier gibt es auch leise Stimmen und „Spätmelder“. Daher ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, in einer entspannten und zugleich konzentrierten Atmosphäre zu reflektieren und dann genau hinzusehen bzw. hinzuhören.

Dann passiert in diesem Entscheidungsprozess etwas sehr Wertvolles: Man erkennt nicht nur, welche – manchmal auch gemeinsam neu entwickelte – Alternative für einen selbst die richtige ist, sondern man sieht auch die eigenen Bedürfnisse, Werte und Lebensmotive häufig noch klarer.

3. „Luxusproblem“

Es gibt Entscheidungen, bei denen es mehrere gute Alternativen gibt, aber leider keine eindeutig die beste ist. Die Entscheidungsoptionen erscheinen bei „objektiver“ Betrachtung mehr oder weniger gleichwertig. Hier geht es also anders als oben nicht um „Pest oder Cholera“ sondern eher um Erdbeer- oder Vanilleeis (oder eine der vielen anderen leckeren Sorten).

Während die meisten von uns die Vielfalt an der Eistheke gut meistern, kann uns das Fehlen einer objektiv „besten“ Lösung bzw. Entscheidungsalternative regelrecht blockieren. Das gilt besonders für Menschen, die es gewohnt sind, nach klaren, rationalen Kriterien zu entscheiden, die dies vielleicht im Beruf häufig und sehr erfolgreich tun. Entscheidungstools, mit denen man sonst erfolgreich die nach objektiven Kriterien allerbeste Option herausgearbeitet hat, versagen, wenn es mehrere gleichwertige Alternativen gibt.

Hier kann der Lösungsansatz darin bestehen, sich von der Suche nach der „objektiv besten Lösung“ zu verabschieden und stattdessen zu schauen, welches die „subjektiv beste“ ist. In anderen Worten geht es dann um die Frage: Welche Entscheidung, welche Lösung passt zu mir persönlich am besten? Zu mir als Mensch, zu meinen Werten und dem, was mir in meinem Leben wichtig ist? Sie sehen: Das kann man logischerweise nur selbst entscheiden und es kann bei gleicher Ausgangslage von Mensch zu Mensch zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Ein Dritter kann einem allerdings dabei helfen, indem er oder sie die richtigen Fragen stellt, so dass nach und nach immer klarer wird, welche Entscheidung am besten zu einem passt – und warum. In diesem Prozess werden nach und nach die individuellen Werte, die eigenen Bedürfnisse und Motive immer sichtbarer. Manche sagen dazu auch ganz einfach: Es zeigt sich, was für ein Mensch man ist bzw. sein will. Das eigene Selbstbild zeigt sich, man erkennt, welche Abbiegung an der Weggabelung zu der eigenen „Story“, der eigenen Lebensgeschichte, so wie man sie selbst wahrnimmt, am besten passt.

Und das ist das Großartige an schweren Entscheidungen, sowohl bei inneren Konflikten als auch beim „Luxusproblem“ gleichwertiger Alternativen: Man versteht sich dadurch plötzlich selbst besser, nicht nur in der akuten Situation, sondern auch darüber hinaus!

Mein Fazit

Es lohnt sich, schweren Entscheidungen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen. Sie vor sich herzuschieben und „wegzudrücken“ strengt an und lähmt. Sich ihnen zu widmen, ist oft ebenfalls harte Arbeit, zugegeben.

Es winken dabei am Ende jedoch drei Belohnungen:

  • Die belastende, unklare Situation ist weg, es geht einem fast immer subjektiv besser.
  • Man sieht (noch) klarer, was einem wichtig ist, was man braucht und worauf man daher auch bei künftigen Entscheidungen achten möchte (sie werden dadurch leichter!).
  • Man nutzt die persönliche Entscheidungsfreiheit, um aktiv das eigene Leben zu gestalten! Damit verhindert man übrigens auch, dass Dritte oder „das Schicksal“ die Weichen in eine Richtung stellen, die für einen persönlich nicht gut ist.
Stehen Sie gerade vor einer Entscheidung, die sich schwer anfühlt? Und möchten Sie sie aktiv und bewusst treffen, kommen aber allein nicht wirklich voran? Dann kann es sinnvoll sein, dass Sie sich in dieser wichtigen Phase Unterstützung von jemandem holen, der sich mit Entscheidungen auskennt. Dies kann ein Coach sein. Er oder sie kann Sie als „Entscheidungscoach“ begleiten und strukturiert durch Ihren persönlichen Entscheidungsprozess leiten.

Auch ich unterstütze meine Klienten als Beraterin und Coach häufig dabei, die Entscheidung zu treffen, die für sie die richtige ist. Ganz einfach weil sie der Mensch sind, der sie sind. Weil diese bestimmte Option am allerbesten zu ihren Werten, Bedürfnissen und Motiven passt. Dabei geht es sowohl um berufliche als auch um persönliche Lebensthemen – häufig auch eine Mischung aus beidem.

Wenn Sie überlegen, ob ein Coaching für Sie das Richtige sein könnte, lassen Sie uns sehr gern einmal darüber sprechen!

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2025-11-15T11:59:12+00:002. August 2022|

You decide about your Story: Die Kraft der eigenen Geschichte

Warum die eigene Lebensgeschichte nicht nur im Coaching bedeutsam ist

„Du entscheidest über deine Geschichte.“ Oder „You decide about your story.” Egal in welcher Sprache: Dies ist für mich ein ganz wichtiger Satz.

Ich habe festgestellt, dass in dieser Aussage, so einfach sie auf den ersten Blick auch wirken mag, ganz viel steckt – bzw. dass man sehr viel daraus schöpfen kann. Dies habe ich für mich persönlich erlebt, aber auch bei vielen meiner Klientinnen und Klienten beobachtet. Deswegen widme ich diesem Satz heute einen eigenen Blog-Beitrag.

„You decide about your story“ verweist für mich zum einen auf die Freiheit, die die allermeisten von uns haben. Gleichzeitig spricht er auch die Verantwortung an, die sich für uns daraus für unser eigenes Leben ergibt.

Wenn wir unsere eigene Lebensgeschichte, unsere berufliche Biografie oder auch – als Unternehmerin oder Unternehmer – die eigene Firmengeschichte anschauen, dann stecken wir in der Story, um die es geht, gerade mittendrin. Wichtig ist dabei: Diese Geschichte hat zwei Teile. Einer liegt in der Vergangenheit und einer in der Zukunft. Über beide können wir entscheiden: „You decide about your story“, gilt für beide Blickrichtungen, für das was war und das was in Zukunft passieren wird.

Ja, auch für den Teil unserer Lebensgeschichte, der in der Vergangenheit spielt, können wir heute aktiv entscheiden, wie unsere Story lautet. Dabei geht es nicht darum, dass wir uns eine fiktive Geschichte ausdenken und uns und anderen etwas vormachen oder gar vorlügen. Sondern es geht darum, dass eine Story immer subjektiv ist.

Je nachdem, wie wir die objektiven Fakten interpretieren, was wir betonen und was wir weglassen, für welchen roten Faden in der Geschichte wir uns also entscheiden, kann unsere Story ganz unterschiedlich lauten. Sie wird sich für uns auch anders anfühlen. Und entsprechend anders wird diese Story dann vermutlich auch in der Zukunft weitergehen …

Machen wir einen kurzen Exkurs in die Filmwelt: Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass bei einem Film zwischen dem Plot und der Storyline unterschieden wird. Der Plot beschreibt die vordergründige Aneinanderreihung von Ereignissen – dies wäre in unserem Fall der Lebenslauf mit all seinen Daten und Fakten oder die chronologische Unternehmensgeschichte. In der Story geht es jedoch um das Leitmotiv und die Gefühle des Helden. Hier stehen Kopf und Herz im Mittelpunkt, eine Geschichte vergisst man nicht so leicht.

Lernen wir jemanden kennen und erzählen ihm aus unserem Leben, dann schildern wir ihm oder ihr unsere persönliche Story, nicht den Plot unseres Lebens. Wenn wir nicht gerade in einem Vorstellungsgespräch sitzen, geht meist nicht um eine vollständige Auflistung von Jahreszahlen und Ereignissen, sondern darum, was uns bislang wichtig war und heute wichtig ist, und auch um die Emotionen, die wir dabei erlebt haben. Unser persönliches WARUM hat bei der Auswahl der Dinge, die wir erwähnen, einen wichtigen Anteil.

Übrigens haben Geschichten in den letzten Jahren auch in die Unternehmens­kommunikation verstärkt Einzug gehalten. Dies hängt mit der starken Wirkung von echten Stories zusammen. Wir Menschen lieben seit jeher gute Geschichten, sie transportieren Emotionen, sie können uns Kraft geben und inspirieren. Storytelling ist ein wirkungsvoller und inzwischen ein sehr beliebter Ansatz im Marketing und in der PR vieler erfolgreicher Firmen von Siemens über Apple bis hin zu Google.

Die „Zutaten“ einer guten Story sind dabei – da sind sich alle einig: ein Grund, warum sie erzählt werden (hier kommt wieder unser persönliches WARUM ins Spiel, ein Held (ja, das sind wir!), ein Konflikt sowie Emotionen.

Konflikte gehören somit nicht nur dazu, ein Konflikt sogar zentral für eine Story. Auch für Ihre persönliche Geschichte sind die Wendepunkte, die Krisen und Weichenstellungen also ganz wichtig. Steckt man mittendrin, mag man sich oft eine stabile „langweilige“ Phase wünschen, aber erst mit diesen Punkten und deren Lösung entwickeln wir uns weiter und können wachsen.

Entscheidend ist dabei: Können wir die Krise als Möglichkeit zur Weiterentwicklung, als Übergang zu einem neuen positiven Kapitel sehen?

Wollen Sie Ihrer persönlichen Story auf den Grund gehen, lohnt es sich, einmal für sich diese Fragen zu beantworten:

  • Welche zentralen Wendepunkte, Krisen und Konflikte gab es bisher in Ihrem Leben
  • Wie ging es Ihnen damals? Was haben Sie gefühlt und warum?
  • Haben Sie sich eher als handelnder Akteur erlebt oder als passives „Opfer“ der Umstände? Falls Sie sich bislang eher passiv erlebt haben: Was passiert, wenn Sie testweise die Geschichte einmal so formulieren, dass Sie etwas aktiv (wenn vielleicht auch unbewusst) entschieden haben? Die Entscheidung kann dabei übrigens auch darin bestehen, einen Weg nicht zu gehen, etwas nicht zu tun.
  • Was haben Sie an diesem Punkt in Ihrem Leben mitgenommen?
    • Was war an dieser Stelle wichtig und hat Ihnen geholfen?
    • Wofür sind Sie möglicherweise dankbar?
    • Was war hinterher anders?
    • Welches „Learning“, welche Stärke oder welche Fähigkeit hat seitdem einen festen Platz in Ihrem „persönlichen Rucksack“?
    • Übrigens, meist haben wir uns an eine bestimmte Einordnung bzw. Deutung von Ereignissen gewöhnt. Dies war allerdings häufig eine (unbewusste) Entscheidung unter mehreren Alternativen. Und die könnten wir ggf. auch heute noch anders treffen!Die Story eines jeden Menschen – und auch eines jeden Unternehmens – sagt viel über unsere eigene Identität, unser eigenes Selbstverständnis aus. Sie hilft uns dabei, zwei grundlegende, persönliche Fragen zu beantworten: Wer bin ich? Und warum bin ich hier?

Es lohnt sich, sich die eigene Geschichte zu erzählen und sich bewusst für eine „stimmige“ Story zu entscheiden! Von einer starken Story geht eine Kraft aus, die einen für den weiteren Weg motiviert. Sie schärft den Fokus (manchmal gibt sie auch überhaupt erst einen), sie hilft tagtäglich dabei, unter mehreren Alternativen die „richtige“ Option zu erkennen, sie gibt einem Mut und Sicherheit für die vielen kleinen und manchen großen Entscheidungen auf dem weiteren Weg. Sie ist damit u.a. auch ein wirksames Mittel gegen Zögern, Blockieren und Verzetteln.

Klar ist: Natürlich haben wir nicht allein Einfluss auf unsere Story. Auch die Rahmenbedingungen, andere Menschen etc. sind hierfür wichtig. Die Interpretation der bisherigen Story und unsere Entscheidungen in Bezug auf unsere künftige Geschichte, die gehören jedoch uns selbstWir können Sie gestalten und wir sind dafür verantwortlich. Meine Erfahrung ist: Wer seine Story aktiv formuliert und sich klar für sie entschieden hat, der wird automatisch schneller und fühlt sich sicherer nach vorn und gekräftigt nach hinten.

Übrigens, häufig ist es leichter, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen und besonders auch neue Sichtweisen zu entdecken und sie neu zu interpretieren, wenn man dabei einen anderen Menschen als Sparringspartner(in) an seiner Seite hat. Daher ist die Entscheidung über die eigene Story auch immer wieder ein wichtiges Thema in meinen Coachings.

 „You decide about your Story“: Das Wichtigste in Kürze

  • Wir entscheiden bewusst über unsere bisherige Lebensgeschichte. Es sind fast immer mehrere „rote Fäden“ möglich, je nachdem, wie wir die Ereignisse der Vergangenheit interpretieren und in welchen Kontext wir sie setzen.
  • Auch über unsere künftige Story entscheiden wir – nicht komplett allein, denn es kommt natürlich auch auf die Rahmenbedingungen und andere Menschen an –, aber wir haben meist einen großen Anteil daran.
  • Treffen wir diese Entscheidungen aktiv, so stärkt uns dies, es gibt Sicherheit und einen klaren Fokus.
  • Als Unternehmer tun wir gut daran, diese unsere Story jetzt auch gezielt mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden teilen. Im „Storytelling“ passiert dies häufig in Form von exemplarischen Geschichten (dies ist wiederum ein eigenes Thema!)
 Drei Fragen zum Abschluss …

  • Wie lautet Ihre eigene Geschichte?
  • Was meinen Sie, wäre es möglich, Sie auch ganz anders zu formulieren?
  • Wenn Sie es sich wünschen können: Wie soll Ihre eigene Story weitergehen?

Wenn Sie sich weiter damit beschäftigen möchten, melden Sie sich sehr gern!

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2025-11-15T11:00:53+00:007. Januar 2019|

Frische Antworten: Interview zur beruflichen Neuorientierung

Menschen entscheiden sich aus ganz unterschiedlichen Gründen für ein Coaching. Relativ viele meiner Klienten sind unglücklich in ihrem Job und möchten sich beruflich neu orientieren. Daher bekomme ich zu diesem Thema immer recht viele Fragen.

Ich habe mich entschieden, diese einmal zu bündeln und ausführlich zu beantworten. Das Ergebnis lesen Sie jetzt hier im Interview (Link)!

Beraterin für den beruflichen Neustart
2025-11-15T11:02:43+00:007. September 2018|

Berufliche Neuorientierung: Drei beliebte Irrtümer rund um den Richtungswechsel im Job

Sie denken über einen beruflichen Neustart nach? Vorsicht vor diesen unnötigen Hürden im Kopf!

Frustration im aktuellen Job und der Wunsch, sich beruflich neu zu orientieren – oder überhaupt erst einmal zu schauen, ob eine berufliche Neuorientierung des Richtige für einen ist – ist für viele meiner Klientinnen und Klienten der Grund, warum sie ins Coaching kommen. „Unzufrieden“ ist dabei noch die mildeste Formulierung, die ich höre. Viele sind schon länger unglücklich und fühlen sich ausgebrannt, manche hat die jetzige Arbeit sogar krank gemacht. Oder sie befürchten, dass sie kurz vor einem Burnout stehen und möchten rechtzeitig die Reißleine ziehen.

Immer wieder stelle ich fest, dass es rund um das Thema „berufliche Neuorientierung“ viele Ängste, Missverständnisse und Irrtümer gibt. Drei der beliebtesten Irrtümer möchte ich in diesem Beitrag einmal näher beleuchten. Und sie damit aus dem Weg räumen.

1. Irrtum: Neuorientierung heißt, man fängt im neuen Beruf wieder bei null an. Alles, was man sich erarbeitet hat, ist wertlos.

Diese Behauptung ist so einfach nicht richtig. Auch wenn genau dieser Beruf oder z.B. auch die Branche neu ist – viele berufliche Erfahrungen sind übertragbar. Und die berühmten Soft Skills werden überall gebraucht. Wer sie mitbringt, hat es auch im neuen Job leichter. Quereinsteiger werden oft gerade wegen der Kombination aus vorhandenem, übertragbarem Wissen und ihrer frischen, anderen Sichtweise und der Erfahrungen geschätzt, die sie von ihrem bisherigen Arbeitsplatz oder aus einer anderen Branche mitbringen.

Manchmal passt der Terminus „Umorientierung“ daher auch viel besser als „Neuorientierung“. Wenn es den Begriff gäbe, würde ich am liebsten von „Weiterorientierung“ sprechen: Man steht an einem bestimmten Punkt, hat seine bisherigen Erfahrungen „im Rucksack“ dabei und überlegt jetzt, eine frische Abbiegung auf dem persönlichen Weg zu nehmen …

Meine Erfahrung ist, dass es für meine Klienten häufig wichtig war, den eigenen Weg bis hierher genau so gegangen zu sein, um für sich das gelernt zu haben, was sie nun wissen – auch über sich persönlich. Beispielsweise, wie wichtig es ihnen ist, dass bestimmte Werte auch bei der Arbeit gelebt werden und man wertschätzend miteinander umgeht. Diese Klarheit macht den Jobwechsel dann oft notwendig!

Schon als Kind hat wohl jeder von uns gelernt: Aus Bausteinen lässt sich vielerlei bauen. Und so kann man auch aus „Erfahrungsbausteinen“ viele unterschiedliche Jobs bauen. Wichtig ist: Diese Bausteine sind da! Man muss nicht alle davon nutzen, aber es wäre schlicht und einfach falsch, sie alle als wertlos zu betrachten.

Und wie früher bei den bunten Klötzchen gilt auch jetzt: Kreativität, Erfahrung und Phantasie sind wichtig, um etwas Neues zu erschaffen. Das lässt sich auf neue Jobideen und Tätigkeitsprofile übertragen. Coaching kann dabei helfen, die Blöcke überhaupt erst einmal sichtbar zu machen, das eigene Wissen und die bisherigen Erfahrungen ebenso wie persönliche Stärken, Werte und Bedürfnisse … so kann man dann sicherstellen, dass das „Neue“ zu dem Menschen passt!

Übrigens: Neuorientierung ist nicht nur für Angestellte, sondern auch für viele Selbständige ein Thema. Die Frage ist dann häufig: Wie kann ich in einer Krise die eigene Firma neu ausrichten? Für Unternehmen bietet eine Umorientierung ebenfalls viele Chancen, beispielsweise auch im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Ob als Einzelperson oder als Firma, ein Schlüssel zur Umorientierung ist, das Bewährte sichtbar zu machen und dann in einen neuen Zusammenhang zu stellen. Dort wird es dann plötzlich viel mehr geschätzt!

2. Irrtum: Ein Berufswechsel ist nichts für Menschen über 30, 40, 50 Jahre

Dieser Irrtum ist ein Klassiker: Viele Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten, sind der Meinung, dass sie dafür leider „zu alt“ seien. Ein Berufswechsel mit 50, vielleicht auch ein beruflicher Neustart mit 40 oder sogar mit 30, das erscheint manchen einfach schon zu spät. Aber das ist Quatsch! Die Lebensarbeitszeiten steigen. Wer gesund bleibt, hat heute selbst mit 50 noch 15 bis 20 Berufsjahre vor sich. Diese kann er oder sie entweder unglücklich verbringen oder auch erfüllt erleben. Es lohnt sich also, sich bewusst zu überlegen, wie man diese Zeit nutzen möchte.

So ist beispielsweise der 50. Geburtstag für viele Menschen eine Gelegenheit, sowohl zurück als auch nach vorn zu blicken. Ich erlebe, dass auch immer mehr Menschen ab diesem Alter beruflich Lust auf neue Herausforderungen haben. Anstatt die Jahre bis zum Ruhestand zu zählen, denken sie über einen Berufswechsel oder einen echten beruflichen Neuanfang nach und suchen sich daraufhin gezielt neue Tätigkeitsfelder. Häufig kann man Entscheidungen in diesem Alter gefühlt freier treffen. Anders als in jungen Jahren muss man sich beispielsweise auch den eigenen Eltern gegenüber nicht für die Jobwahl rechtfertigen.

Während es vor ein oder zwei Generationen noch normal war, den einmal gewählten Beruf ein Leben lang auszuüben, häufig sogar im selben Unternehmen, wird dies heute immer mehr die Ausnahme. Ein beruflicher Neustart bzw. Berufswechsel mit 40 oder 50 Jahren wird immer normaler. Ein Indiz dafür ist, dass es viele Berufsbezeichnungen, die sich heute in Stellenbörsen finden, vor fünf oder zehn Jahren noch gar nicht gab. Wer sich darauf bewirbt und nicht direkt von der Uni oder aus der Ausbildung kommt, der hat sich in seinem Berufsleben weiterentwickelt und übt jetzt einen – zumindest ein Stück weit – neuen Beruf aus.

Hinzu kommt, dass wir Menschen uns im Laufe unseres Lebens verändern. Daher ist eine Neuorientierung mit einem Jobwechsel in einen ganz anderen Bereich in späteren Jahren sogar wahrscheinlicher, weil man dann einfach mehr über sich weiß und darüber, was einem wirklich wichtig ist. So wird es beispielsweise auch mit fortschreitendem Lebensalter für viele immer wichtiger, dass der eigene Job sinnvoll ist, dass er zu den eigenen Werten passt und man damit einen – größeren oder kleineren – Beitrag dazu leisten kann, was einem persönlich am Herzen liegt.

Was einen Neustart mit vierzig oder fünfzig speziell auch für Frauen, aber auch für immer mehr Männer leichter macht, ist noch etwas anderes:  Die gefühlten Verpflichtungen, aber auch der Lebensfokus wandeln sich, wenn die Kinder selbständiger werden oder aus dem Haus sind. Viele erleben, dass ein beruflicher Neustart in der sogenannten „zweiten Lebenshälfte“ viel besser zu ihnen passt als Resignation oder innere Kündigung. Sie möchten die freiwerdende Energie gezielt in etwas Neues lenken und nach den Kindern nun bewusst auch wieder für sich selbst die Verantwortung übernehmen … berufliche Erfüllung wird dann neben dem reinen Geldverdienen ein wichtiges Ziel.

Zugegeben, die eigenen Erfahrungen sind ein Plus, gleichzeitig kann man sich nicht darauf ausruhen. Viele der momentan besonders stark nachgefragten Fähigkeiten und Qualifikationen gab es vor zehn oder 15 Jahren noch gar nicht. Es gilt daher unabhängig vom Alter, das eigene Wissen auf dem neuesten Stand zu halten bzw. zu bringen und möglicherweise auch in Eigenregie neue Kenntnisse zu erwerben. Es kann also sinnvoll sein, sich für den Berufswechsel zusätzlich zu den Bausteinen, die man aus der bisherigen beruflichen Biografie mitbringt, gezielt einige neue anzueignen. Die kann man identifizieren und sich dann beispielsweise über gezielte Fortbildungen zulegen.

3. Irrtum: Wer sich beruflich neu orientiert, geht ein hohes Risiko ein

Da bin ich anderer Meinung. Unausgesprochen bedeutet dies ja, dass das Risiko geringer sei, wenn man alles beim Alten lässt und einem Jobwechsel aus dem Weg geht. Ein hohes gesundheitliches Risiko geht aber beispielsweise ein, wer in einem Job bleibt, obwohl er frustriert ist und dort möglicherweise regelrecht leidet! (Stichwort Burnout) Wenn einem der momentane Job mehr und mehr widerstrebt, es gerade nach einem Urlaub oder dem Wochenende immer mehr Kraft kostet, sich aufzuraffen, dann sind dies Warnsignale. Ein unbefristeter Vertrag mit ordentlichem Gehalt kann sich dann fast wie ein Gefängnis anfühlen. Der entscheidende Unterschied zum echten „Knast“: Dieses Gefängnis kann man verlassen, wenn man es möchte! So kann man das gesundheitliche Risiko reduzieren.

Teilweise wächst auch das wirtschaftliche Risiko, wenn man sich nicht verändert: Was ist, wenn der eigene Arbeitgeber in eine wirtschaftliche Schieflage gerät? Eine Umorientierung ist nicht automatisch mit finanziellen Einbußen verbunden. Wer sich z.B. für den Schritt in die Selbständigkeit entscheidet, verdient u.U. durch den beruflichen Neustart nach einer Anlaufphase sogar mehr.

Dennoch gilt: Es ist wichtig, einen gesunden Respekt vor einer Neuorientierung zu haben, sorgfältig zu reflektieren und zu recherchieren, um dann die Entscheidung mit Bedacht zu treffen. So kann man das Risiko zwar nicht auf Null senken, aber einigermaßen begrenzen.

Viele der Menschen, mit denen ich im Coaching arbeite, haben ein gemeinsames Ziel: Endlich wieder – oder erstmals überhaupt – am Montag mit Freude zur Arbeit gehen oder an den Ort, den sie sich selbst aufgebaut haben. Viele Klientinnen und Klienten zwischen Mitte 20 und Ende 50 habe ich bereits auf diesem Weg unterstützt. Das Schöne: So gut wie immer ist eine Neuorientierung möglich! Für einige reichen schon kleinere Schritte wie ein Jobwechsel in eine andere Firma, für andere ist eine große Veränderung mit einem kompletten Berufswechsel genau das Richtige. Übrigens, ganz häufig erlebe ich, dass es meinen Klientinnen und Klienten schon dann deutlich besser geht, wenn sie begonnen haben, sich auf den Weg zu machen …

Denken auch Sie darüber nach, beruflich einen neuen Weg einzuschlagen? Dann kommt Ihnen möglicherweise der eine oder andere Gedanken in diesem Beitrag bekannt vor? Ich hoffe, ich konnte Ihnen zeigen: Diese Irrtümer entsprechen nicht der Realität. Sie müssen Sie daher auch nicht länger davon abhalten, sich näher damit auseinanderzusetzen, ob eine berufliche Neuorientierung das Richtige für Sie ist – oder wie sie ganz konkret aussehen könnte.

Als Beraterin und Coach habe ich schon viele Menschen, die unglücklich im Job waren, dabei unterstützt, sich beruflich neu zu erfinden. Meine Erfahrung ist: In den allermeisten Fällen lohnt es sich!

Möchten Sie herausfinden, ob ich die Richtige bin, um Sie beim Jobwechsel, Berufswechsel oder einem echten Neustart zu begleiten? Dann lade ich Sie sehr gern zu einem kostenlosen Vorgespräch ein.

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2025-11-15T11:27:08+00:0011. August 2013|